Einen „fetten Beitrag“ für noch mehr Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz: Den können die Haushalte in Rödermark ab sofort leisten, wenn sie einen neuen Annahmeservice auf dem Wertstoffhof an der Kapellenstraße nutzen. Dort erweitern zwei quietschgelbe Container das große Angebot der Getrenntstoffsammlung um die Kategorie „Altspeisefett“.
Butter, Margarine, Schmalz sowie Speiseöle, mit denen leckere Dinge gebraten oder mariniert werden, müssen fortan als übrig gebliebene Reste nach der Mahlzeit nicht mehr in den heimischen Ausguss gekippt oder dem Bio- und Restmüll beigemischt werden. Oft geschah dies bislang mit fragendem Augenaufschlag, frei nach dem Motto: „Das sind doch wertvolle Produkte, warum gibt es dafür keine gesonderte Verwertungsmöglichkeit?“
Jetzt ist eine derartige Offerte auf dem zwischen Ober-Roden und Messenhausen gelegenen Wertstoffhof vorhanden. Im Auftrag der Stadt betreibt die Offenbacher Dienstleistungsgesellschaft ESO das „Containerdorf“ – und macht nun auch auf die neuen, jeweils 240 Liter fassenden Behälter aufmerksam. Speisefette und -öle, die in abgekühltem Zustand in Plastikflaschen oder kleine Blechkanister gefüllt wurden, können dort entsorgt werden.
Die Einwurföffnung hat einen Durchmesser von 19 Zentimetern, ist also aufnahmefähig für alle gängigen, handelsüblichen Ölgefäße. Wichtig zu beachten: Glasflaschen dürfen nicht eingeworfen werden. Außerdem sind folgende Stoffe tabu: Mineral- und Altöl, Schmiermittel, Mayonnaise, Saucen, Dressings sowie andere Flüssigkeiten und Chemikalien.
Reinheit beim Einwurf ist deshalb so wichtig, weil beim Recycling der Altstoffe ein gefragtes Hauptprodukt anfällt. Das Unternehmen Münzer Bioindustrie mit Hauptsitz in Wien nutzt den Inhalt der Container zur Herstellung von Biodiesel. So wird aus vermeintlich wertlosem Abfall ein Antriebsmittel für Mobilität. Unter den Gesichtspunkten „Weniger CO2-Ausstoß“ und „Geringere Fettbelastung für städtische Kanäle und Kläranlagen“ sei die Verwertung ein großer Umweltschutz-Pluspunkt, wirbt Münzer für sein Geschäftsmodell, das die Verantwortung für die Containerbereitstellung und -leerung einschließt.
Kurzum: Aus dem Blickwinkel der Kommunalen Betriebe Rödermark (KBR), die die Reinigungs- und Entsorgungssysteme vor Ort koordinieren, ist der „gelbe Ansatz“ eine willkommene Ergänzung. „Wir wünschen uns gute Resonanz für dieses neue Angebot. Es ist vorteilhaft in mehrfacher Hinsicht. Jeder, der mitmacht, kann mit wenigen Handgriffen in der Küche etwas Sinnvolles tun“, gibt der kommissarische KBR-Leiter Reiner Rebel zu bedenken. Der Container-Betreiber bringt das Ganze auf eine kurze, einprägsame Formel: „Altspeisefett sammeln - jeder Liter zählt!“
Foto: ESO-Mitarbeiter Hans-Peter Adam macht auf dem Rödermärker Wertstoffhof auf das neue Angebot der Altspeisefettsammlung aufmerksam. Was beim Hantieren an den gelben Depotcontainern zu beachten ist: Darüber informiert ein vor Ort erhältlicher Flyer.