Eine Nummer kleiner als in den vergangenen Jahren, unspektakulär, aber dennoch effektiv – der Gemarkungsputz 2024 punktete mit „inneren Werten". Wenngleich weniger Menschen ausschwärmten und den Dreck anderer Leute beseitigten, zeigte sich Reiner Rebel zufrieden.
Der kommissarische Leiter der Kommunalen Betriebe (KBR), die das große Reinemachen wieder organisiert hatten, und Bürgermeister Jörg Rotter dankten „all jenen, die mitangepackt und sich für die Allgemeinheit engagiert haben“. Immerhin waren dies fast 200 Rödermärkerinnen und Rödermärker. Die größten Gruppen stellten die Ahmadiyya-Gemeinde und die Pfadfinder mit jeweils rund 40 Beteiligten.
Dass es weniger sein würden als in den Vorjahren – damit hatten die Verantwortlichen bei den KBR gerechnet. Wegen der Kerb in Ober-Roden musste man auf Institutionen wie die Kolpingsfamilie oder die Feuerwehr verzichten, die sonst immer mit großen Gruppen dabei waren. Der Kerbtermin fiel diesmal mit dem „World Cleanup Day“ zusammen, an dem sich der Rödermärker Sauberkeitstag orientiert. Hinzu kam das Jubiläum der Kläranlage – in die Feierlichkeiten dort, außerhalb der Ortslage, war der Gemarkungsputz eingebunden. Den Weg dorthin ersparten sich möglicherweise doch einige potenzielle Müllsammler.
Was Matthias Kroneisen von den KBR in der Rückschau auf die Veranstaltung auffiel: In der Gemarkung, also dort, wo gesammelt wurde, und auch innerorts sei es sauberer geworden – wenn man von einigen „neuralgischen Punkten“ absehe. Für Bürgermeister Rotter und Kroneisen ein Hinweis darauf, dass die mobilen Müllsammelkräfte, die im Auftrag der Stadt mit ihren Lastenrädern und Elektro-Fahrzeugen an allen Wochentagen im Einsatz sind, den erhofften Effekt bescheren. Was jedoch alle Beteiligten negativ bemerkten: Zigarettenkippen sind nach wie vor das „Ekelthema Nummer eins" – und dies trotz einer Aufklärungskampagne der KBR im vergangenen Jahr.
Das konnten auch Sandra und Juni Nieber, die jüngste Teilnehmerin, bestätigen, die ein Gebiet rund um die Rodau-Kita beackerten. In der Kita hatte die vier Jahre alte Juni von der Aktion erfahren. „Sie wollte danach unbedingt dabei sein“, berichtete Sandra Nieber. Außer Kippen gab es für die beiden zunächst nichts aufzuheben, ehe sie im verlängerten Rosengarten entlang der Bahnlinie fündig wurden: Dosen, Getränkepäckchen… Und auch eine große Trennscheibe, die illegal „entsorgt" wurde, sorgten für Aufmerksamkeit und Kopfschütteln.