Biotonne: Gutes kann noch besser werden

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Positives Fazit nach der „Challenge“-Kampagne – Gewinner haben mit den „Biotonis“ noch mehr Sammelanreiz

Was ist zu beachten, wenn die Biotonne mit Öko-Abfällen „gefüttert“ wird? Welche Dinge sind als Inhalt willkommen? Und welche Einwürfe gehen gar nicht? Außerdem: Wie steht’s um Begriffe wie Sammeldisziplin und Hygiene? Welchen Nutzen hat die Allgemeinheit? Oder anders gefragt: Haben die braunen Behälter eine positive „grüne Wirkung“? All diese Fragen wurden Ende vergangenen Jahres im Rahmen der Rödermärker „Biotonnen-Challenge“ intensiv beleuchtet.

Jetzt, nach einem genauen Blick auf die Resonanz und die Reaktionen der Teilnehmer, lässt sich sagen: Die Info-Kampagne hat ihren Zweck erfüllt, sie war ein Erfolg. Es gab viel Aufklärung, gute Unterhaltung und einen Gewinnanreiz – alles kombiniert zu einem Paket, das viele Menschen dazu animiert hat, vier Wochen lang am Ball zu bleiben. Täglich lockten wechselnde Beiträge und die Möglichkeit, den individuellen Wissenshorizont zu erweitern.

Reiner Rebel, der bei den Kommunalen Betrieben (KBR) als Leiter für das Geschäftsfeld Abfall zuständig ist, berichtet über viel Lob: „Fast durchweg wird betont, dass die Infotexte interessant und kurzweilig waren. So haben wir den erhofften Streueffekt erreicht. Das Thema wurde in Erinnerung gerufen und lieferte jede Menge Gesprächsstoff.“

All jene Zeitgenossen, die einen oder mehrere Biotonnen-Beiträge auf Facebook und Instagram mit „gefällt mir“ gekennzeichnet hatten, nahmen an einer Verlosung teil. 28 „Biotonis“ waren zu gewinnen, schicke Design-Behälter zur Vorsortierung von Öko-Abfällen in der Küche. Rebel hat die Preise in den zurückliegenden Wochen ausgehändigt. Sein Eindruck: „Alle, die beim Auslosen mit Fortuna im Bunde waren, haben sich gefreut. Der Anreiz, beim Abfalltrennen genau hinzuschauen, ist bestimmt nicht kleiner geworden. Im Gegenteil: Die ‚Biotonis‘ fördern die Motivation.“

Womit der springende Punkt benannt wäre. Die „Challenge“-Kampagne, die von der Aktion „Biotonne Deutschland“ in Zusammenarbeit mit dem Bundes-Umweltministerium, dem NABU und anderen Verbänden angeschoben worden war, hat darauf aufmerksam gemacht. Auf eben diesen springenden, wunden Punkt. Denn Studien besagen, dass in der Bundesrepublik über 30 Prozent der Bioabfälle in die Restmülltonnen „wandern“.

Die Fehlbefüllungen summieren sich auf rund vier Millionen Tonnen wertvolle Biomasse. Eine riesige Menge also, die jährlich verschwendet und nicht wiederverwertet wird. Potenzial, das schlichtweg verloren ist, weil damit kein Kompost produziert oder Biogas erzeugt werden kann.

Könnten freilich alle Kommunen zwischen Flensburg und Garmisch eine Biotonnen-Nutzung wie Rödermark vorweisen, wäre die Problematik um einiges kleiner. Denn bemerkenswert ist, dass in der Stadt zwischen Bulau und Breidert just der Biomüll die stärkste Fraktion stellt, wenn von ausrangierten Dingen die Rede ist. 2021 wurden rund 2.600 Tonnen in dieser Top-Kategorie registriert, gefolgt von Grünabfall (2.450 Tonnen), Restabfall (2.200 Tonnen) und Altpapier (2.000 Tonnen).

Im regionalen Vergleich steht Rödermark mit diesen Zahlen glänzend da. Ein noch deutlicheres Übergewicht frei nach dem Motto „Bio- schlägt Restmüll“ wird laut Statistik (Zahlen von 2021) lediglich in der Gemeinde Mainhausen erreicht. Alle anderen elf Kommunen im Kreis Offenbach können nicht mithalten und haben teilweise spiegelverkehrte Werte – also deutlich mehr Rest- als Bioabfall, wenn die Müllabfuhr anrückt.

Doch aus der Tatsache, dass das Angebot in der Sparte „Entsorgung“ von der Bevölkerung auf freiwilliger Basis rege genutzt wird (es gibt keinen Biotonnen-Anschlusszwang in Rödermark, doch gleichwohl haben rund 90 Prozent der Haushalte braune Tonnen), will Rebel keine selbstgerechten Schlüsse ziehen. Der KBR-Abfallexperte sieht vielmehr den Auftrag, die Dinge dauerhaft im grünen Bereich zu halten. Denn merke: Gutes kann noch besser werden.

Rebel unterstreicht: „Es war richtig, dass wir uns an der Info-Kampagne beteiligt haben. Auch in Zukunft wollen und müssen wir die Menschen immer wieder für dieses wichtige Thema sensibilisieren.“

 

Foto: Auch Jens Bertram (rechts), Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Rödermark, hat die „Biotonnen-Challenge“ aufmerksam verfolgt und auf einen alltagstauglichen Gewinn spekuliert – mit Erfolg. Bertram zählte zu den Glücklichen, die im Büro der KBR-Abfallberatung von Reiner Rebel einen „Biotoni“-Behälter überreicht bekamen.

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