Biotonne: Bald viele „Bessermacher“?

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Kampagne soll Sammeldisziplin stärken – Informative Beiträge auf den Social-Media-Kanälen der Stadt Rödermark

Dass in die Biotonne nur Öko-Abfälle von A wie „alte Brotreste“ bis hin zu Z wie „Zitronenschalen“ gehören… Und dass die sogenannten Fremdstoffe, egal ob P wie „Plastikbeutel“ oder K wie „Kaffeekapseln“, dort nichts zu suchen haben… Das ist doch eigentlich Allgemeinwissen unserer Zeit: Eine Binsenweisheit, die alle Menschen verinnerlicht haben und bei der Getrenntmüllsammlung beherzigen? Weit gefehlt!

Weil es nach wie vor Defizite beim korrekten Befüllen der Abfallbehälter gibt, beteiligt sich Rödermark nach der guten Premiere im vorigen Jahr nun erneut an einer Kampagne, die das einfache Prinzip „Nur Bio in die Biotonne“ immer wieder in Erinnerung ruft und anmahnt. Auf den Social-Media-Kanälen der Stadt werden bis zum Frühling 2024 in loser Folge entsprechende Beiträge auf das Thema aufmerksam machen.

Dann geht es auf Facebook und Instagram beispielsweise um die Frage, wie mit Kunststoff-Aufklebern auf Obstschalen oder mit Käserinden aus Wachs hantiert werden sollte. In den Restmüll? Oder aber – mit einem zugedrückten Auge – doch in die Biotonne? „Bitte nicht, denn Disziplin beim Raushalten von Plastik, Glas und Metall ist sehr wichtig“, unterstreicht Reiner Rebel, der kommissarische Leiter der Kommunalen Betriebe (KBR).

Den Bioabfall zu verschmutzen, so sein Hinweis, sei kein Kavaliersdelikt. Im Gegenteil: Erhöhe sich der Fremdstoffe-Anteil im Öko-Müll, so leide darunter die Kompost-Qualität. Niemandem sei geholfen, wenn dieses wertvolle Endprodukt der Recyclingkette den Ansprüchen nicht genüge und wenn schließlich Mikroplastik auf dem Acker lande, gibt Rebel zu bedenken.

Ab Mai 2025 wird eine Verordnung bundesweit vorschreiben, dass der Bioabfall, der in Kompostierungsanlagen angeliefert wird, nicht mehr als ein Prozent an Kunststoffen enthalten darf. Wird dieser Kontrollwert überschritten, so kann der jeweilige Anlagenbetreiber das Fahrzeug der Müllabfuhr mitsamt Inhalt zurückweisen.

Auf eben diese verschärften Anforderungen soll die Kampagne „Deutschland sucht die Biotonnen-Bessermacher“ einstimmen. Aufklärung in unterhaltsamer Form, Sensibilisierung der Bevölkerung, Prämierung besonders eifriger und vorbildhaft engagierter Kommunen: All diese Mosaiksteine bündelt die „Challenge“, ein Projekt mit Wettbewerbs-Charakter, das vom Netzwerk „Aktion Biotonne Deutschland“ ausgerufen wurde.

Es sei gut und richtig, dass Rödermark die vielfältigen Bemühungen aktiv unterstütze, betont Bürgermeister Jörg Rotter. Sein Appell: „Geben wir uns einen Ruck. Schauen wir genau hin, wenn’s um die Befüllung der Biotonnen geht. Plastik, Verbundstoffe, Glas und Metall sind tabu – eine ganz einfache Faustformel. Wenn wir sie beherzigen“, so Rotter, „tun wir etwas Gutes für den Umweltschutz und entlasten unsere Volkswirtschaft, die am Ende des Kreislaufs nicht so viel rausfiltern und kostspielig ‚heilen‘ muss.“

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