„Aller guten Dinge sind mindestens zwei“: So lautet das Motto in Waldacker, denn die dortige Quartiersgruppe hat dem Stadtteil zu einer weiteren Baumelbank verholfen. Nur einen kurzen Steinwurf vom ersten Exemplar dieser imposanten Art von Sitzgelegenheit entfernt, lädt ein baugleicher Zwilling aus massivem Eichenholz zum Verweilen ein. Während die Seele und die Beine in erhöhter Sitzposition gleichsam um die Wette schwingen, schweift der Blick über die urwüchsig-romantische Heidefläche im Südosten Waldackers.
„Alles sehr entspannt und lauschig hier. Die gute Perspektive, das schöne Landschaftsbild – einfach harmonisch. Mein herzlicher Dank gilt der Quartiersgruppe und allen Beteiligten des Projekts. Bei Spaziergängen vor der Haustür ist solch eine attraktive Anlaufstation eine echte Bereicherung.“ So klang der Tenor von Bürgermeister Jörg Rotter, als Einweihung und Probesitzen in fröhlicher Runde kombiniert wurden.
Die erste Baumelbank vor Ort, die im September vergangenen Jahres an der Boulebahn auf dem Spielplatz „Am Lerchenberg“ ihrer Bestimmung übergeben wurde, hatte die ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer auf den Geschmack gebracht. „Sieht gut aus, ist originell und wird prima angenommen. Wäre doch schön, wenn wir einen weiteren 300-Kilo-Riesen gleichen Bautyps aufstellen könnten.“ So wurde gedacht, geplant und gehandelt.
Gemeinsam mit der Ortsgruppe des Naturschutzbundes und dem städtischen Fachdienst Umwelt konnte der zweite Standort rasch ausgedeutet werden. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, die Behindertenwerkstatt „Kompass Leben“ in Alsfeld bekam den Auftrag zum Bau einer weiteren Bank, die fleißigen Helfer Hans Ohnesorg und Bodo Berger transportierten das gute Stück nach Rödermark… Und gleich hinter dem Spielplatz, am Rande der Heidefläche, sorgten Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe (KBR) schlussendlich für das Fundament, die Montage und den nötigen Freischnitt in der angrenzenden Hecke.
So reifte die luftige Idee etappenweise zu einem grundsoliden Objekt, auf dem die Knie- und Sprunggelenke beim Hin- und Herschaukeln der Beine spürbar gelockert und entlastet werden.
„Hier baumelt sich’s herrlich“, bilanzierten die Probesitzer beim offiziellen Übergabetermin. Möglich gemacht haben das neue, zusätzliche Sitzvergnügen mehrere Privatspender, Förderer aus den Reihen der Quartiersgruppe sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt und die Frankfurter Volksbank als weitere Geldgeber. Eine kleine Finanzierungslücke sei noch zu schließen, hieß es beim Treffen mit dem Bürgermeister. Der versicherte: Er könne den nötigen Impuls liefern und die finale Finanzierung auf den Weg bringen.
So herrschte gute Stimmung bei der Baumel-Begegnung der besonderen Art. Als dann auch noch eine gerade auf der Freifläche grasende Schaf- und Ziegenherde „wie bestellt“ in Richtung Baumelbank pilgerte und dort neugierig umherstreifte, war die Idylle perfekt. Ute Schmidt, die als Leiterin des Ehrenamtsbüros der Stadt die organisatorischen Fäden im Zusammenspiel mit der Quartiersgruppe gezogen hatte, zeigte sich begeistert in Anbetracht der stimmigen Kulisse. Ihr Fazit: „Es ist immer wieder beeindruckend, zu sehen, was sich mit bürgerschaftlichem Engagement erschaffen lässt – zum Vorteil und zum Nutzen der Allgemeinheit.“