Mr. Fill ist der Star

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Stadt installiert auf markanten Plätzen fünf große Abfallbehälter, die den Müll gleich pressen – Dankeschön per Computerstimme

Gibt man ihm einen Fußtritt, dann öffnet er seine große Klappe. Was man dort hineinwirft, schluckt er nicht nur lautlos, sondern er presst den ihm anvertrauten Unrat auch zusammen. Und wieviel er auch einstecken muss: Immer bedankt sich Mr. Fill noch beim geneigten Benutzer: „Vielen Dank! Zusammen halten wir die Stadt sauber!“, tönt es aus seinem Lautsprecher.

Der bescheidene Müllschlucker mit der kommunikativen Ader und dem großen Fassungsvermögen ist der Star unter den Abfallbehältern in der Stadt. Vier seiner Art haben die Kommunalen Betriebe auf markanten Plätzen mit viel potenzieller Laufkundschaft installiert, ein fünfter steht mobil als Reserve für Veranstaltungen bereit.

„Ich hoffe, dass Mr. Fill und all die anderen neuen Behältnisse auch benutzt werden“, sagte Bürgermeister Jörg Rotter, als er in der vergangenen Woche auf dem Rathausplatz einen der neuen „Kollegen“ begrüßte. Die drei anderen stehen auf dem Marktplatz, auf dem Häfnerplatz und am Gänseeck.

Rotter betonte: „Die Stadt kann nur die Rahmenbedingungen verbessern. Mitmachen müssen die Bürgerinnen und Bürger.“ Für Aufmerksamkeit sorgten die Kästen mit der großen Klappe und der Computerstimme zumindest in den ersten Tagen auf jeden Fall: Der auf dem Rathausplatz war nach Schulschluss stets umlagert von Kindern der Trinkbornschule. Aber auch so mancher Erwachsene warf einen neugierigen Blick auf dieses Wunderwerk der Technik.

Aufmerksamkeit herzustellen – das sei einer der wesentlichen Aspekte gewesen, Mr. Fill einzusetzen, sagt Matthias Kroneisen von den KBR: Aufmerksamkeit für das Thema „Sauberkeit in der Stadt". Mr. Fill kann aber auch mit ganz handfesten Werten glänzen: Was eingeworfen wird, kann er fünffach verdichten, sein Fassungsvolumen beträgt 240 Liter. Viel Raum also für Pizzakarton und Co.

Vor allem bei Festen kann und soll sich der XXL-Behälter deshalb bewähren. Dank Solarzellen ist Mr. Fill in Sachen Energie autark. Und er ist ein smarter Geselle: Seine inneren Werte, etwa der Füllstand, können per Smartphone abgerufen werden. Sollte ihm zu heiß werden, wird eine Feuerlöschkapsel aktiv.

Nicht nur dank der Mitarbeit von Mr. Fill habe die Stadt in puncto Sauberkeit Fortschritte gemacht, betonen Kroneisen und Reiner Rebel, der Chef des Geschäftsfeldes Abfall bei den KBR. Was im vorigen Herbst im Rahmen des groß aufgezogenen Aktionstages rund um das Stichwort „Sauberkeit“ angekündigt worden war, wird nunmehr Schritt für Schritt abgearbeitet. Gebündelt und koordiniert wird das Ganze von einem Arbeitskreis, der sich schon etliche Male getroffen hat, um insgesamt elf Projekte auf der Reinigungs- und Nachhaltigkeitsschiene anzuschieben.

Vor wenigen Wochen wurden die 35 Spielplätze im kompletten Stadtgebiet zwischen Waldacker, Bulau, Bienengarten und Breidert mit 77 Krümelmonster-Behältern bestückt. Auch an den Bushaltestellen gibt es neue Behälter. Bis Ende des Jahres sollen alle alten Drahtkörbe durch insgesamt 270 Abfallkörbe der neuen Generation ersetzt werden. Jeweils 50 Liter Unrat kann solch ein Behälter aufnehmen. Ein Deckel verhindert, dass sich Vögel am Inhalt zu schaffen machen.

Bürgermeister Jörg Rotter ist zufrieden mit all dem, was bislang auf den Weg gebracht wurde und kontinuierlich weiter angeschoben wird. Wichtig aus seiner Sicht: Die Parole „Wir nehmen die Bürger mit“ sei keine hohle Floskel, sondern ein klares, ernsthaftes Bekenntnis. Den Menschen zuhören, Problembereiche erkennen – und gezielt handeln: An diesem Maßstab orientiere sich die Kampagne. Es sei das Ziel aller Akteure, die Stadtgesellschaft noch stärker für das Thema zu sensibilisieren und der Wegwerf-Mentalität entgegenzuwirken.

Foto: Fototermin mit Mr. Fill, dem hochverdichtenden Allesschlucker der KBR. Von links: Reiner Rebel, Leiter des Geschäftsfeldes Abfall, Bürgermeister Jörg Rotter und die beiden KBR-Mitarbeiter Shukri Baftiri und Amir Arnautovic.

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